Brustdiagnostik München – Prof. Dr. Heywang-Köbrunner Mammographie Screening Programm München

Frau Prof. Heywang-Köbrunner, Leiterin der Brustdiagnostik München, gehört zu den innovativsten Radiologen Europas.

Historie:

Durch Frau Prof. Heywang-Köbrunner wurde 1985 Kontrastmittel-Kernspintomographie der Brust weltweit eingeführt.  Prof. Heywang-Köbrunner war auch maßgeblich beteiligt an grundlegenden Studien zur Weiterentwicklung und Testung der Methode. Die Kontrastmittel-MRT (auch „Kernspintomographie der Brust“ genannt) ist inzwischen weltweit anerkannt als Früherkennungsmethode bei Frauen mit sehr hohem Risiko, zur Klärung von unklaren Befunden nach Brustkrebs sowie für die Klärung spezieller Fragestellungen.

Frau Prof. Heywang-Köbrunner hat erstmalig Biopsietechniken für Brustbefunde, die nur mit MRT sichtbar sind, entwickelt und patentiert. Sie hat diese Verfahren auch in einer  von ihr geleiteten großen europäischen Multicenter-Studie getestet und hierdurch weiter etabliert. Inzwischen  sind diese Verfahren von verschiedenen Firmen übernommen und finden weltweit Anwendung. In Leitlinien gilt die von ihr erstmalig eingesetzte Methode der MR-gestützten Vakuumbiopsie inzwischen als Verfahren der Wahl für die Klärung kleiner, nur mit MRT sichtbarer Veränderungen.

Seit 1997 führte Prof. Heywang-Köbrunner europaweit die „stereotaktische Vakuumbiopsie“ ein. In den Folgejahren testete sie diese umfassend im Rahmen einer deutschlandweiten von ihr initiierten Studie. Die Methode erlaubt die (Teil-)-Entfernung kleiner mammographisch entdeckter Befunde mithilfe einer Spezialnadel und ermöglicht damit eine sichere feingewebliche Untersuchung. Das Verfahren hat sich inzwischen weltweit als „Methode der Wahl zur weiteren Klärung von Mikroverkalkungen“ etabliert.

 

Kürzlich abgeschlossene und aktuell laufende Studien:

Seit 2010 führte Frau Prof. Heywang-Köbrunner bayernweit die ersten vom Amt für Strahlenschutz genehmigten systematischen Studien mit Tomosynthese durch. Die Tomosynthese, eine Weiterentwicklung der volldigitalen Mammographie, erlaubt es, mammographische „Schichtbilder“ zu erhalten. Hierdurch kann die Treffsicherheit der Mammographie auch im dichteren Gewebe erhöht werden.

Die Studien betrafen den Einsatz von Tomosynthese zur Abklärung unklarer Screening-Befunde und zur Anwendung bei Frauen nach Brustkrebs. Diese Studien sind inzwischen abgeschlossen.  Tomosynthese darf inzwischen auch strahlenschutz-rechtlich zur Abklärung unklarer Befunde im Screening regelmäßig eingesetzt werden.

Laufende Studien betreffen:

den Einsatz von CAD-Programmen zur Verbesserung von Detektion und Diagnose.

CAD-Programme (Programme für Computer-assistierte Detektion und Diagnose) werden ergänzend zur ärztlichen Diagnose eingesetzt, um den Arzt auf möglicherweise krankhafte Prozesse in der Mammographie, beim Ultraschall oder bei der Tomosynthese, hinzuweisen. Erprobt wird auch, inwiefern diese Programme vorhersagen können, ob eine auffällige Stelle einem Brustkrebs entsprechen könnte. Die Programme arbeiten inzwischen mit den modernen Methoden der „künstlichen Intelligenz“, bedürfen aber selbst eines umfassenden Trainings an zahllosen (anonymisierten) gesicherten Fällen, der Testung und der Weiterentwicklung. Die Studien werden in der Brustdiagnostik, der Screeningeinheit und am Referenzzentrum Mammographie München durchgeführt. Zukünftig sollen diese Programme durch Unterstützung des befundenden Arztes vermeiden helfen, dass (durch Ablenkung, durch Ermüdung oder andere Gründe) Befunde übersehen, über- oder unterschätzt werden. Da mit neuen Verfahren (wie mit MRT, Tomosynthese oder automatisiertem Ultraschall) die Zahl der pro Patientin aufmerksam durchzusehenden Bilder inflationär zunimmt, werden auch erfahrene Befunder zukünftig zunehmende technische Unterstützung bei ihren verantwortungsvollen Aufgaben benötigen.

Studien zur automatisierten Dichtemessung im Mammographie-Bild. Erhöhte Brustdichte kann mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko verbunden sein. Sie ist (im sehr hohen Dichtebereich) auch mit einer Abnahme der Treffsicherheit der Mammographie verbunden. Leider hat sich die visuelle Dichte-Klassifizierung als unzureichend reproduzierbar erwiesen. Daher wird diese Information im Rahmen des Screeningprogramms aktuell nicht angewandt.  Im Rahmen von Studien am Referenzzentrum Mammographie München wurden und werden automatisierte Dichte-Mess-Programme bezüglich ihrer Reproduzierbarkeit (auch bei unterschiedlichen Mammographie-Geräten) und  der Genauigkeit ihrer Risiko-Klassifizierung retrospektiv (an anonymisierten Fällen) getestet. 

 

Neu:

Frau Prof. Heywang-Köbrunner leitet eine neue Multicenter-Studie zum ergänzenden Einsatz von Ultraschall bei sehr dichtem Drüsengewebe im Rahmen des Mammographie-Screenings. Die Studie soll Machbarkeit und Wert eines ergänzenden Ultraschalls in Abhängigkeit von der im Rahmen der Studie dann automatisiert gemessenen Brustdichte ermitteln. Die Studie ist vom Innovationsfonds genehmigt und gefördert. In München nimmt unsere Screeningeinheit an allen Standorten (Sonnenstr.29, Radiologie am Reischelhof in Ebersberg und Sendlinger Str. 37) teil. Ultraschall wird Frauen mit sehr dichtem Drüsengewebe im Rahmen dieser Studie bei sehr hohen Drüsengewebsdichte nach dem Zufallsprinzip angeboten. Wenn eine Screeningteilnehmerin als Studienpatientin in Frage kommt, erhält Sie ein Angebot für einen kostenfreien Ultraschall und das Aufklärungsmaterial. Im Rahen der Studie werden Screeningmammographie und Ultraschall in Zusammenschau mit dem Screeningmammogram interpretiert.